Das afrikanische Balafon

Das Balafon besteht aus Holz-Klangstäben und Kalebassen (hohlen Kürbissen). Diese dienen als Resonanzkörper und in ihrer Größe korrespondieren sie zum jeweiligen Ton und bilden eine Art natürlicher Verstärker.

Die Kalebassen können mit einem sogenannten Mirlitoneffekt ausgestattet sein.
Gewöhnlich ist es so, dass dazu etwa zwei oder drei kreisförmige Löcher in die Kalebassen gebohrt werden, über die traditionell Spinnweben, Fledermausflügel, Zigarettenpapier oder dünne Folie geklebt werden (heute werden immer häufiger Folien oder Zigarettenpapier verwendet).

Beim Anschlag der Holz-Klanglamellen werden die Membranen durch die Resonanz der exakt abgestimmten Kalebassen in Schwingung versetzt, sie beginnen zu surren - es entsteht ein Mirlitoneffekt.

Die Bauweise – der Rahmen des Balafons wird ganz ohne Nägel, Leim oder sonstige Hilfsmittel zusammengehalten, die Klangstäbe liegen auf Ziegenhautschnüren und können frei schwingen.
Der Rahmen wird je nach Region aus Bambus, Weiden oder verschiedenen Holzarten gefertigt und wird mittels einer zuvor in Wasser eingelegten Ziegenhautschnüre stabil zusammengehalten.

Die Klangstäbe werden über längere Zeit in einem speziellen Lehmofen geräuchert, wobei sie langsam trocknen und sich die Klangeigenschaften des Holzes ausprägen.
Erst danach werden die Holzlamellen mittels verschiedener Schnitztechniken auf die richtige Höhe gestimmt und korrespondierend zum jeweiligen Ton werden die Kalebassen ausgewählt.

Die Instrumente werden ausschließlich von Balafonisten mit ohnehin feinem Gehör gefertigt und gestimmt.
Die Musiker und Instrumentenbauer sind meist ältere Männer, welche über Generationen dieses Handwerk ausübten und an ihre Kinder weitergeben.

Bei den ethnischen Gruppen der Senoufo, Bobo oder Lobi (Mali und Burkina Faso) haben die Instrumente bis zu 22 Klangstäbe. Dazwischen gibt es alle denkbaren Varianten.
Im Norden von Ghana sind große Balafone mit 14 Tönen zu finden. Diese Balafone sind pentatonisch ebenfalls an den Sprachdialekt angepasst.

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: »Erst spricht das Balafon, bevor es singt«.

Das Balafon ist gewöhnlich fortschreitend von den tiefen zu den hohen Tönen pentatonisch gestimmt. Pentatonisch gestimmte Balafone entsprechen einer Fünfton-Reihe. Eine solche Stimmung entspricht den schwarzen Tasten des Klaviers, wobei die Einteilung der Tonschritte individuell variieren kann.

In den letzten Jahren haben sich auch westliche Harmonien in Afrika verbreitet, jedoch wissen afrikanische Musiker stets ihren eigenen Umgang mit diesen Harmonien zu pflegen.

In Guinea gibt es oft diatonisch gestimmte Balafone. Die Instrumente unterscheiden sich im Wesentlichen von den pentatonisch gestimmten Instrumenten in Ihrer Größe/Höhe, sie haben ca. 21 Klangstäbe und sind im Vergleich zu Pentatonik-Instrumenten flacher in ihrer Bauweise.

Für alle Instrumente erteile ich bei Bedarf auch Einzelunterricht.